Das Barock: München & Umgebung

Auf Schleppjagd mit Kurfürst Max Emanuel durch das barocke Bayern.

 

Mit der Regierungszeit Max Emanuel kamen vielfältigste Kultureinflüsse nach Bayern:
Der Bezwinger der Türken bei Wien brachte die orientalische Badekunst nach München. Mohren, Mode alle turca, Militärmusik der Janitscharen und der Kaffee hielten Einzug in die bayerische Gesellschaft. Der absolutistische Herrscher hätte sich gerne als Kaiser gesehen und versuchte mit Hilfe der Franzosen doch zumindest einen königlichen Status zu bekommen. Während seines Exils in Frankreich lernte er den dortigen barocken Prunk kennen und ließ nach seiner Rückkehr nicht nur Nymphenburg sondern vor allem Schloss Schleißheim nach Versailler Vorbild ausbauen. Die Parforce-Jagd und große Jagd-gesellschaften hatte er ebenfalls in Frankreich kennengelernt und im großen Stil und mit bühnenreifem Aufwand im Münchner Umland betrieben. Trotz Schulden wurden in Bayern durch den Kurfürsten große Barockbauten gefördert, die Wallfahrtsliebe sorgte für die farbenprächtige Ausgestaltung der Kirchen und die osmanischen Kriegsgefangen für einen vielfältigen, exotischen Einfluss in Bayern. Diese Reise entführt sie in das barocke und sinnliche Lebensgefühl des 17. und 18. Jahrhunderts.

 

  

Reiseverlauf: (Änderungen vorbehalten)
 
1. Tag     Anreise München-Parsdorf

Im Laufe des Vormittags individuelle Anreise nach Parsdorf bei München.

 

2. Tag    Wasserburg 
Wasserburg war der Hafen der Residenzstadt München. Über ihn wurden alle Güter von Nord nach Süd und entgegengesetzt verschifft. Ob aus Italien oder dem Orient, exotische Waren kamen über Wasserburg nach München. Auch für die Feldzüge Max Emanuels war Wasserburg der zentrale Punkt zur Versammlung und Organisation seiner Truppen. Bei einer kurzen Stadttour wird das Handelsleben in der damals reichen Salzstadt Wasserburg lebendig erzählt. Anschließend toben die Hunde am Wasserburger Strand, auf dem einst das rege Schifferleben stattfand. In einer 3-stündigen Wanderung erleben wir die traumhafte Landschaft des Innufers, wandern durch Wälder mit wildem Wurzelwerk, durch sanfte Wiesen und romantisch Dörfer. Diese Landschaften passierten auch die Händler auf ihren Flößen, vorbei an gotischen Kirchen und Kapellen, Stadel und Bergwerken, die von den unterschiedlichen Waren und Kultureinflüsse des Handels der Region Wasserburg berichten. Auf unserer Wanderung schließen wir eine gotische Kapelle mit wundervollen Fresken auf. Wir kehren zur Entspannung im bayerischen Biergarten ein (exkl.) und genießen die traumhafte Kulisse der Alpen.

3. Tag     Klöster und Schlösser - Zentren der Verwaltung
Das nahe Kloster Attel war ein wichtiger Wallfahrtsort, der sich auch zur Aufgabe gemacht hat, die osmanischen Kriegsgefangenen und deren Nachwuchs durch Taufen in die christliche Gemeinde zu integrieren. Nicht nur Kurfürst Max Emanuel, sondern auch seine adeligen Mitstreiter brachten aus den Türken-Kriegen nicht nur Zelte, Kulturgegenstände und Pferde, sondern auch junge Türken als "Beute" nach Bayern. So auch Johann Baptist Georg Freiherr Lidl von Borbula, der als „Türkenschreck“ und erster Husar in Max Emanuels Kriegsdiensten stand und seinen Sitz auf Schloss Hart bei Edling hatte. Wir wandern vom Kloster Attel aus durch das schöne Attel-Tal. Bei der kleinen Barockkirche St. Margareten machen wir ein kleines Picknick am Bach. Anschließend wandern wir durch den Forst zum Barock-Schloss Hart, in dem einige Türken eine neue Heimat gefunden hatten. Dort besichtigen wir die traumhafte Rokoko-Kapelle des Schlosses und genießen das ausgezeichnete Restaurant (exkl.).

 

4. Tag     Ebersberg             

Das Kloster Ebersberg bestimmte schon seit 700 Jahren das Leben der Region. Aber nach Dreißigjährigen Krieg, Pest und Türkenkrieg war die Bevölkerung verarmt, krank und verzweifelt. Während der absolutistische Herrscher Militäreinsätze, Karneval und Sommerfeste feierte, ging es den Bauern immer schlechter. Halt fand die einfache Bevölkerung im Wallfahrten. Für die Region um München wurde damals die Klosterkirche Sankt Sebastian in Ebersberg zum Besuchermagneten. Die Schädel-reliquie aus Rom wird bis heute zum Schutz vor Krankheiten aufgesucht, und von der Bruderschaft des Hl. Sebastian betreut. Wir besichtigen die brocke Wallfahrtskirche und wandern danach entlang der Klosterseen, die für die Versorgung der Mönche von größter Bedeutung waren. Der Weg führt weiter durch den Ebersberger Forst: Wälder waren für die damalige Bevölkerung nicht nur wegen des Holzes, sondern vor allem auch wegen seiner vielfältigen Vegetation Grundlage der bäuerlichen Ernährung. 1795 wurde der Benediktinermönch Candid Huber, ein anerkannter Forstwissenschaftler, als Pfarrvikar nach Ebersberg berufen. Seine Holzbibliothek wie auch der Jagdlappen mit dem Husarenkopf sind im Museum "Wald und Umwelt" ausgestellt, das uns am Ende unserer Wanderung erwartet. Anschließend essen wir in der Ebersberger Alm (exkl.) und genießen den traumhaften Alpenblick.

 

5. Tag     Das barocke München

Nach einem Ausflug in den Englischen Garten – einst Jagdrevier der Residenz – bei dem unsere Hunde toben und baden können, erkunden wir die barocke Hauptstadt des bayerischen Kurfürstentums. Neben den barocken Kirchen wie der Theatinerkirche, die das Kurfürstenpaar zur Geburt Max Emanuels errichten ließen, besuchen wir die historischen Orte des damaligen Stadtlebens: Den Marienplatz, auf dem fürstliche Hochzeiten gefeiert wurden und türkische Kriegsgefangene als Sänftenträger arbeiteten, den Viktualienmarkt, auf dem das Handelsleben stattfand, und das Tal, das die Armen in Tuchfabriken und Siechenhäuser unterbrachte. In der Barockzeit zog internationales Flair in die rückständische mittelalterliche Stadt ein. Mit historischen Geschichten der Zeit erschließen wir uns die barocke Residenzstadt. Zum Abschluss gibt es noch die Möglichkeit eines Besuches in der mit Kunstschätzen angefüllten Residenz.  

 

6. Tag     Schloß Nymphenburg 
Schloß Nymphenburg zeigt den multikulturellen Einfluss, der dieses kurfürstliche Schloß im Laufe der Jahrhunderte verändert hat: Begonnen als italienische Villa Suburbana, die Max Emanuels italienischer Mutter zur Geburt des Thronfolgers geschenkt wurde, baute sie Max Emanuel im französischen Barock-Stil um. In den Parkschlössern kamen verschiedenste fernöstliche Einflüsse der damals bekannten Welt zum Tragen, so in den Chinoiserien der Pagoden- und Amalienburg, vor allem aber in der Umsetzung eines beheizten türkisch-europäischen Bades in der Badenburg. Ein Luxus, den Max Emanuel auf seinen Feldzügen im osmanischen Reich kennen und schätzen gelernt hat. Später erfolgte der Umbau des barocken Lust- und Jagdparks zu einem englischen Landschaftspark. Im dortigen Marstall befindet sich - gerade erst wissenschaftlich identifiziert - die kürfürstliche Sänfte, die von dem ehemaligen Janitscharen und "Kriegstürken" Achmet gepflegt und mit einem Kollegen zum Transport der Kurfürstin eingesetzt wurde. Nach einer 4-stündigen Kulturwanderung durch den Park und einem anschließenden Essen im Palmengarten (exkl.) besuchen wir den Marstall.

 

7. Tag     Schloss Schleißheim & Kutschen-Gala

Durch die Hochzeit mit der Tochter des Habsburger Kaisers hoffte Max Emanuel, die Nachfolge auf den Kaiserthron einnehmen zu können. Dieser Traum wurde auch architektonisch umgesetzt in der riesigen Schlossanlage, die nach Versailler Model in Schleißheim begonnen wurde. Mit dem Tod seines Sohnes verlor Max Emanuel den Anspruch auf den Kaiserthron und musste 10 Jahre im Exil verbringen. Nach seiner Rückkehr verwandelte er Schloss Schleißheim zu einem Monument seiner Türkenfeldzüge. Besuch des Schlosses. Anschließend schlendern wir durch den barocken Schlosspark zu Schloss Lustheim mit seinen beeindruckenden Jagdgemälden und der umfangreichen Porzellan-Sammlung. Die Kutschen-Gala mit ihren historischen Gespannen, kostümierten Begleitern und die Schleppjagd mit großer Hundemeute versetzt uns zurück in die historische Zeit eines lebendigen kurfürstlichen Hofes.

Den Abschluss des Tages und der Reise kehren wir in der Schlosswirtschaft ein (exkl.).

 

8. Tag     Heimreise

Nach dem Frühstück individuelle Heimreise oder Verlängerung in München.

 

Reiseleitung

    Dr. Karin Dohrmann, Kunsthistorikerin

Reise-Nr. & Termin

    70800     28.08. - 04.09.2017

Preis pro Person

ab/bis München-Parsdorf

    im Doppelzimmer        € 975.-

    Einzelzimmerzuschlag  € 235.-

Unsere Leistungen

 

  

     7 Übernachtungen im Zimmern mit Dusche/WC *  

     Tägliches Frühstück * ein Hund im Zimmer inkl. * ALLE

     Wanderungen und Ausflüge inkl. Führungen und Eintritte

     lt. Programm * Reiseleitung * Sicherungsschein.

 

     Min. 5 Teilnehmer, max. 10 Hunde

 

 

Anforderungen

    Leichte Wanderungen (ca. 1,5 - 3 Std.),

    leichte bis mittlere Auf- und Abstiege. 

Gut zu wissen

    Die Ausflugsfahrten finden mit öffentlichen          
    Verkehrsmitteln oder dem eignen PKW statt.

 

    An- und Abreise, Mittag- und Abendessen sowie Getränke
    sind nicht im Preis eingeschlossen.

Unterkunft

 

    Wir haben für Sie ein hundefreundliches 4*-Hotel in 
    Parsdorf, einem Vorort von München ausgesucht.